In der Bruderschaft St. Lambertus Breyell-Metgesheide wurde bereits 1961 auf der Generalversammlung die Gründung einer Schießsportabteilung unter Leitung des Schießmeisters Werner Walla bekannt gegeben. Der der neue Schießstand wurde am 15.1.1961 in der Gaststätte Joosten eröffnet. Der Grundgedanke neben dem Leistungssport ist die Nachwuchsförderung. Im Jahre 1968 war in der Schießgruppe der Bruderschaft eine gewisse Stagnation zu verzeichnen. Einer der Gründe war der Schützenverein „DIANA“. Da dieser Schützenverein der Bruderschaft und ihren Mitgliedern sehr nahestand, wurden die Schießsport Aktivitäten der Bruderschaft St. Lambertus Metgesheide eingestellt.
Auf der außerordentlichen Generalversammlung der St. Lambertus Bruderschaft Breyell-Dorf am 05.10.1968 wurde über ein Verjüngen der Bruderschaft diskutiert. Die Jugend sollte für den Bruderschaftsgedanken gewonnen werden.
Am ehesten – so war die vorherrschende Meinung – sollte “der Schütze“-, der eine tragende Säule bei Bruderschaft und heimatspezifischen Festtagen einnimmt, in den Vordergrund gestellt werden. Hieraus erwuchs der Vorschlag, den Jugendlichen das Luftgewehr-Schießen zu ermöglichen. Die Meinungen hierüber gingen sehr stark auseinander, da KK-Gewehre im Besitz der Bruderschaft waren. Der damalige Brudermeister Arno Huppertz sollte sich umgehend über Schießmöglichkeiten auf den Süchtelner Höhen informieren. Wenn die Möglichkeit bestünde, sollte unverzüglich mit dem Schießen begonnen werden. So schien es, als sei dem König Hermann Goertz der erste Schritt gelungen. Denn er hatte die Aussage gemacht, bevor ich abtrete, haben wir etwas für die Jugend. So wurde das KK-Schießen in Süchteln aufgenommen und es entstand der Stamm, der sich laut Versammlung bilden sollte, um das Thema Luftgewehr-Schießen nochmals anzusprechen.
Dies geschah dann auf der Generalversammlung am 29.03.1969. Hier wurde die Gründung der Schießsport-Abteilung beschlossen. Vierzehn Schützenbrüder meldeten sich sofort, um aktiv am Luftgewehr-Schießen teilzunehmen. Otto Berten erklärte sich bereit, die Räumlichkeiten zur Errichtung eines Schießstandes in seiner Gaststätte zu Verfügung zu stellen. Als Schießwart wurde Helmut Wischnesky gewählt. Mit vereinten Kräften wurde nun mit dem Umbau des Speichers im Lokal Berten begonnen, damit möglichst schnell ein Schießbetrieb aufgenommen werden konnte. Das Geld für die Umbaumaßnahme wurde zum größten Teil durch Spenden der Mitglieder aufgebracht. Ein Restbetrag übernahm vorläufig die Bruderschaftsklasse. Dieses Geld war bereits 1971 der Kasse wieder zurückgeführt worden. Das Geld für die ersten Luftgewehre wurde aus dem Erlös bei den Veranstaltungen der Herbstkirmes 1969 aufgebracht.
Auf der Vorstandssitzung am 02.11.1969 berichteten die Vorstandsmitglieder, die aktiv am Schießstandbau mitgearbeitet hatten, dass der Schießstand offiziell eröffnet werden konnte. So wurde dann am 18.11.1969 der Schießstand durch den 1. Brudermeister Arno Huppertz eröffnet.
Zum ersten Schießen waren 15. Schützenbrüder erschienen, um ihr Schießkönnen unter Beweis zu stellen. Von den Damaligen sind einige verstorben andere nicht mehr in der Bruderschaft; die Mehrzahl aber ist heute noch Bruderschafts-Mitglied. Drei sind bis heute noch und wieder aktive Schützen; dies sind Lienen Hans-Peter, Schmitz Dieter und Herbert Neumann.
Am 27.11.1969 konnte der Verjüngungsprozess innerhalb der Bruderschaft beginnen. An diesem Tag begann das erste Jugendtraining unter Aufsicht von Hubert Peters und Heinz Einmal. Es waren vier Jugendliche, namentlich Heinz-Josef Moers, Wilfried Kreuels, Paul Goertz und Burkhard Vortriede.
Das war die Geburtsstunde der Schießgruppe. Nun begann ein intensives Training der Schützen und die ersten Neuaufnahmen konnten festgestellt werden. So berichtetet das Geschäftsbuch von der Generalversammlung am 21.03.1971, dass bereits 10 Jugendliche der Bruderschaft beigetreten sind.
So hat sich das bewahrheitet, was Hermann Goertz immer wieder gesagt hat, wenn wir der Jugend etwas bieten, steigt unsere Mitgliederzahl und die Bruderschaft verjüngt sich. So haben sich bis heute aus der Schießgruppe drei Züge gebildet, und zwar der 2. Jägerzug, der Sappeurzug und der 3. Jägerzug.
Auf der Generalversammlung 1970 wurde der erste Schießmeister gewählt, es war Helmut Ploenes. Er bekleidete dieses Amt bis 1979. Ihm folgte Josef Goertz bis zur Generalversammlung 1994, danach Ulrich Lienen bis zum Jahre 1999, wo Frank Jansen neuer Schießmeister wurde. Wie festzustellen ist, wechselte das Führungsteam in den letzten 30 Jahren nicht oft, so dass eine kontinuierliche Arbeit für die Schießgruppe bis heute geleistet werden konnte. Dies findet auch Ausdruck in den sportlichen Erfolgen. Nach einem Jahr Training und dem Besuch einiger Pokalschießen startete unsere Schießgruppe erstmalig zu Rundenwettkämpfen in der Kreisklasse (heute Bezirksklasse) und belegte hier einen beachtlichen dritten Platz. Aber auch die Teilnahme an der Bezirksmeisterschaft und der anschließenden Diözesanmeisterschaft war im zweiten Jahr unseres Bestehens ein Muss.
Walter Goertz nahm als erster Schütze unserer Bruderschaft im Jahre 1971 an der Verbandsmeisterschaft, der höchsten sportlichen Ebene, innerhalb des Zentralverbandes teil.
Diesen guten Start hatte sich anfangs keiner träumen lassen. Durch die Teilnahme an Pokal-Turnieren und unser gutes Abschneiden machten wir uns innerhalb des Bezirkes einen Namen. Im Frühjahr 1973 wurde erstmals nach Gründung der Stadt Nettetal – dies war 1970 – eine Stadtmeisterschaft ausgetragen. Der erste Stadtmeister kam ebenfalls aus unseren Reihen; es war Walter Goertz. Aber auch der Gewinn des Diözesanpokals durch Paul Goertz mag wohl der Grundstock für die Leistung am 26.08.1973 gewesen sein. Denn fast genau vier Jahre nach Gründung der Schießgruppe waren vier Jugendliche (Paul Goertz, Walter Goertz, Alfred Dietrich, Ralf Huppertz) zur Verbandsmeisterschaft eingeladen worden.
Auszug aus dem Sportbericht der Generalversammlung 1974:
„Mit einer Außenseiterchance gingen unsere Jungen in den Wettkampf. Man war so weit gekommen und hatte nichts zu verlieren in dem Wettkampf. Das Unglaubliche wurde wahr. Die klaren Favoriten wurden von unserer Mannschaft geschlagen und damit kam der Verbandssieger der Jungschützenmannschaften von der Lambertus Bruderschaft Dorf. Dies dürfte wohl als einmalige Leistung in unsere Vereinsgeschichte eingehen.“ Mit dem letzten Satz hatte Helmut Ploenes wohl bis zum heutigen Tage Recht, denn dieser Titel konnte nicht mehr gewonnen werden.
Im Jahre 1973 wurden erstmals Mädchen in unserer Schießgruppe aufgenommen. So konnten wir auch in der Damenklasse bei den Meisterschaften erstmalig vertreten sein. Durch kontinuierlichen Aufbau der Schießgruppe sowie immer neuer Ideen von den Schießmeistern, aber auch des Vorstandes, wurden in den folgenden Jahren immer neue Jugendliche angespornt. So wurden die Mannschaften in den Rundenwettkämpfen immer mehr. Nicht zu vergessen, dass auch ab 1976 für Schüler von 12-16 Jahren ein Trainingsnachmittag eingeführt wurde, um diese schon früh mit dem Schießsport vertraut zu machen.
Diese Arbeit findet auch ihre Bestätigung darin, wenn der Werdegang der einzelnen Mannschaften bei den Rundenwettkämpfen verfolgt wird. Im Jahre 1975 Aufstieg mit der 1.Mannschaft in die Diözesanklasse, der höchsten Klasse auf Bruderschaftsebene. Bis heute ist sie aus dieser Klasse nicht mehr abgestiegen. Sie belegt in dieser Zeit mehrmalig den ersten Platz und nahm so am Bundesendschießen teil. Die 2.Mannschaft kämpfte sich ebenfalls durch die unteren Klassen und schaffte im Jahre 1986 den Aufstieg in die Diözesanklasse. Bis zum Jahre 1998 blieb sie in dieser Klasse, und musste durch eine schlechte Saison in die 1.Bereichsklasse absteigen. Im Jahre 1976 wurde die 3.Mannschaft ins Leben gerufen, die im Laufe der Jahre – wie auch die anderen Mannschaften- wechselnde Mannschaftsschützen hatte, es im Jahre 1992 schaffte, in die 3.Bereichsklasse aufzusteigen. Dadurch, dass unsere Schießgruppe immer mehr Mitglieder bekam, wurde im Jahre 1984 die 4.Mannschaft und 1992 die 5. Mannschaft aufgestellt. Heute besteht leider nur noch die 3.Mannschaft, und schießt in der Bezirksklasse.
Erstmals wurde im Jahre 1994 eine Mannschaft zum Besten-Schießen (aufgelegt) gemeldet. Diese Klasse wurde im Jahre 1993 ins Leben gerufen, um auch den älteren Schützinnen und Schützen wieder zur aktiven Teilnahme am Schießsport und zum Mitschießen zu bewegen. Mittlerweile ist eine zweite Mannschaft dazugekommen. Außerdem wurde im Jahre 1999 eine KK-Aufgelegt Mannschaft gemeldet.
Auch wurde in allen Jahren mit Jugendmannschaften und von 1977 an mit Schülermannschaften an den Rundenwettkämpfen des Bezirks Nettetal-Grefrath teilgenommen. Der Erfolg war in all den Jahren unterschiedlich. Aber der Name Breyell ist innerhalb des Bezirkes ein Garant für gute Leistungen und für faire Wettkämpfe.
Wie bereits zu Anfang erwähnt, nahmen unsere Schützinnen und Schützen auch an den Meisterschaften teil. Bei den Bezirksmeisterschaften gewannen wir in den über 30 Jahren mit den Mannschaften alleine über hundert Titel und die gleiche Anzahl an Platzierungen in den verschiedenen Disziplinen und Klassen. Bei den Meisterschaften auf Diözesan- und Bundesebene konnten ebenfalls sehr viele Titel gewonnen werden.
Im Jahre 1994 wurden –dies war wohl einmalig im Zentralverband-, vier Titel von unserer Bruderschaft bei der Diözesanmeisterschaft gewonnen, und zwar in den Disziplinen Luftgewehr Damen-, Schützenklasse, Kleinkaliber Standartgewehr und Olympisch –Match (60 Schuss liegend Kleinkaliber). In der Saison 1999/2000 wurden von unserer Bruderschaft alleine auf der Diözesanebene 6 xl Gold, 6 x Silber und 3 x Bronze gewonnen.
Folgende Schützinnen und Schützen waren an dieser hervorragenden Leistung beteiligt: Ursula Soschniok, Klaus Soschniok, Jörg Teckenburg , Ulrich Kamas, Marcus Andrezejewski, Ferdi Vaahsen und Heinz Göbbels und Karl Bruse.
Die hier namentlich Genannten waren ebenfalls in Mannschaften, die in den letzten Jahren bei der Bundesmeisterschaft Erfolge erzielen konnten. Auch in der Einzelwertung waren einige von ihnen Bundesmeister bzw. Vizemeister. Auch die Leistungen unserer Schüler und Jugend bei den Meisterschaften sollte nicht unerwähnt bleiben, denn diese bilden die Schützen zu den Meisterschaften der Zukunft. Auch diese Mannschaften errangen in den 40 Jahren viele Titel.
Aber es gab nicht immer Erfreuliches in diesen Jahren. Im April1989 erhielten wir die Mitteilung, dass die Gaststätte Berten geschlossen wird und wir dort unseren Schießstand abbrechen müssten. Nun war guter Rat teuer. Wo sollte nun ein neuer Schießstand errichtet werden. Damit das Training und die Vorbereitung für die Saison 1989/90 weitergeführt werden konnten, wurde mit dem befreundeten Verein SSV Schaag gesprochen, um dort den Schießstand zu benutzen. Die Benutzung des Schießstandes wurde uns gestattet, ebenso das Unterbringen unserer Gewehre und sonstiger Gegenstände. Aber bereits nach kurzer Zeit wurden die Aktiven immer weniger – besonders bei der Jugend. So wurde recht bald damit begonnen, innerhalb Breyells ein neues zu Hause zu finden. Aber die Zeit des Wartens war erst nach zwei Jahren beendet. Mit vereinten Kräften wurde in Vorbruch ein neuer Schießstand errichtet. Stolz darf man besonders deshalb sein, weil die Anlage ohne öffentliche Mittel oder Kredite, sondern ausschließlich mit Spenden und Eigenleistungen errichtet werden konnte, wie dies bereits beim ersten Schießstand geschehen war. So konnte dann unser ehemaliger Präses Hermann-Josef Klumpen am 14.09.1991 unseren Schießstand einsegnen. Es wurde ein Tag der “ offenen Tür “, zu dem die Bruderschaften des Dekanates, aber auch die Nachbarschaft eingeladen worden waren. Es war eine gelungene Veranstaltung.
Was für uns als Schießgruppe aber das Wichtigste war und ist: Wir haben wieder einen eigenen Schießstand in Breyell, vor allem in eigener Regie.
Zum Schluss möchten wir uns bei allen Aktiven bedanken, die hier auf dieser Seite nicht namentlich erwähnt wurden. Denn ohne diese Schützinnen und Schützen würde kein Schießbetrieb möglich sein. Denn Mannschaften im Schießsport bestehen aus sechs Schützen und die namentlich Genannten sind nur ein Bruchteil unserer über 50 aktiven Schützinnen und Schützen. Hierauf können wir alle sehr stolz sein.
Als besondere Anerkennung verlieht das Präsidium des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. auf Antrag der Schießgruppe das Ehrenkreuz des Sports mit Eichenkranz in Bronze.
Wir hoffen, dass durch die Verschmelzung der beiden Bruderschaften der Schießsport neue aktive Sportschützen finden wird.
Im Jahre 2011 feierten wie unser 40-jähriges mit einem Pokalschießen und einer Feierlichkeit im Regenbogensaal:
Im Regenbogensaal zeichneten der stellvertretende Schießmeister Jörg Teckenburg (I.) und Schießmeister Frank Jansen (r.) die Jubilare Dieter Schmitz, Wilfried Kreuels, Herbert Neumann, Burkhard Vortriede, Hans-Peter Lienen und Walter Goertz anlässlich des 40-jährigen Jubiläums aus.